Frankreich setzt künftig auf eine digitale Maut. Free Flow reduziert Wartezeiten, kann dich aber auch Bußgeld kosten. Alles zum neuen Mautsystem in Frankreich.

Frankreichs Autobahnen kosten in der Regel Maut. Okay, neu ist das nicht. Schließlich setzen die Franzosen seit Jahrzehnten auf eine streckenbezogene Maut. Das bleibt auch so, allerdings wollen unsere Nachbarn den Verkehr flüssiger machen. Dafür verschwinden nach und nach die typischen Bezahlhäuschen und Schranken, vor denen es immer wieder zu langen Warteschlangen kommt. Stattdessen setzt die Grande Nation künftig auf das Free Flow System.

Wie funktioniert die Free Flow Maut?

Hast du bisher Frankreichs Autobahnen genutzt, musstest du alle paar hundert Kilometer an einer Mautstation halten. An dieser hast du die Maut gezahlt und durftest dann weiterfahren. Das ist bald Vergangenheit, denn künftig setzen die Franzosen auf das neue Free Flow System. Das macht Mautstationen überflüssig, was Wartezeiten – somit Staus – reduziert. Ergo den Verkehr fließender macht.

Doch was ist Free Flow? Wie funktioniert das System? Die Antwort ist einfach: digital. Statt am Mauthäuschen zahlst du künftig per Kreditkarte, bar am Automaten (Raststätte, Tabakläden) oder via Mautbox. Wichtig: Bei Free Flow – französisch „péage en flux libre“ – zahlst du erst nach Nutzung der Autobahn.

Hier liegt ein bissel die Krux begraben. Denn zum Bezahlen hast du zwar 72 Stunden Zeit. Vergisst du jedoch das Zahlen, ist ein Bußgeld von bis zu 375 Euro fällig.

Die konkreten Modalitäten findest du übrigens auf den Webseiten der Mautgesellschaften

So oder so: Ticket ziehen ist quasi gestern. Künftig zahlst du mit dem neuen Mautsystem in Frankreich im Nachhinein. Die Grande Nation spekuliert durch den Wegfall der Mautstationen jedenfalls mit bis zu 1,7 Millionen Stunden weniger Wartezeit pro Jahr. Dadurch mit einer Einsparung von 9,5 Millionen Litern Kraftstoff sowie 30.000 Tonnen CO2.

Apropos: Dein Kennzeichen wird – wie das aller Fahrzeuge – elektronisch erfasst. Die Franzosen wissen also genau, wer ihre Autobahnen nutzt. Auch wenn du einen Mietwagen benutzt.

Mautsystem in Frankreich: Wo gilt Free Flow?

Erste Tests in der Praxis scheinen jedenfalls gut gelaufen zu sein. Aktuell ist die Free Flow Maut bereits auf den Autobahnen

  • A4 (Saarbrücken – Metz, Ausfahrt Nr. 36 Boulay)
  • A13/A14 (Paris – Caen)
  • A79 (Montmarault – Digoin)

Die A13/A4 setzt allerdings bisher nur teilweise auf Free Flow. Konkret von Paris gen Normandie. Ab Dezember gilt das digitale Bezahlsystem dann auf den gesamten 230 km zwischen Paris und Caen. Zur gleichen Zeit wollen die A69 (Toulouse) und A40 (Genf) auf das neue Mautsystem in Frankreich umstellen.

Offen sind hingegen die Starttermine der typischen Touristenstrecken auf dem Weg in den Urlaub. Sprich: A7 (Lyon – Marseille) oder A8 (Fréjus – Marseille). Fakt ist dennoch: Über die nächsten Jahren verschwinden die Mautstationen in Frankreich.

Free Flow Maut: Diese Länder sind dabei

Wobei die Franzosen nicht die ersten sind, die (künftig) auf das Free Flow System setzen. Andere Staaten ziehen nach oder sind schon dabei. Zum Beispiel

  • Italien (A36, A59, A60)
  • Spanien (A-636 (Beasain – Bergara))
  • Portugal

Vor allem Portugal nutzt das digitale System schon recht flächendeckend. Kroatien will ebenfalls 2025 eine elektronische Vignette starten.

Quelle: adac.de

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