Der Bau eines Hauses ist in der Regel eine Entscheidung fürs Leben. Kein Wunder bei der Investition. Sieben Experten-Tipps helfen jedoch, Geld zu sparen beim Hausbau.
Der Traum vom eigenen Heim scheint wegen der aktuell explodierenden Kosten für viele ausgeträumt. Doch laut Experten bleibt der Hausbau mit der richtigen Planung und Strategie durchaus bezahlbar. Du musst beim Hausbau bzw. -kauf lediglich sieben Tipps befolgen…
Sparen beim Hausbau #1: Wohnlage
Auf dem Land findest du nach wie vor günstiges Bauland. In den Großstädten brauchst du dagegen gar nicht schauen. Hier ist die Nachfrage so hoch, das die Preise für Grundstücke seit Jahren ausufern. Suche also besser am Stadtrand. Oder eben gleich auf dem Land. Zugegeben sind auch dort Grundstücke nicht mehr billig. Doch mittlerweile sind Bauherren wieder in einer besseren Position – und können handeln. Somit sparen.
Apropos: Einen Unterschied macht auch ein Grundstück im Flachland oder am Hang. Die Hanglage ist beliebt und bedeutet daher Mehrkosten. Flachland als Grundstück ist somit günstiger. Zumal der Hausbau obendrein günstiger ist. Weil einfacher als am Hang.
Weniger Wohnraum spart viel Geld
Sparen beim Hausbau #2: Wohnraum
Unser zweiter Spartipp ist so simpel wie logisch: Plane nur so viel Wohnraum, wie du wirklich brauchst. Denn pro Quadratmeter musst du beim Hausbau mit rund 1.500 Euro rechnen. Somit kosten dich 100 Quadratmeter grob geschätzt 150.000 Euro. Ohne Grundstück. Ohne Extras. Sondern allein an Baumaterial und Arbeitskraft.
Wobei die 150.000 Euro noch günstig sind. Denn im Schnitt sind Einfamilienhäuser 160 Quadratmeter groß. Das sind dann schon 240.000 Euro. Plus Grundstück und und und. Willst du sparen, musst du also kleiner denken. Laut Experten reichen für eine Familie mit zwei Kindern schon 130 Quadratmeter. Das wären 195.000 Euro, somit 45.000 Euro weniger. Zumal Kinder irgendwann ausziehen.
Clever ist daher ein Grundriss, den du später je nach Situation und Bedarf ändern kannst. Indem du zum Beispiel zwei kleine Zimmer zusammenlegst. Oder eine Etage als Einliegerwohnung herrichtest. Zum Vermieten. Vermeide außerdem zusätzliche Bäder oder große Flure und Dieseln. Solche Räume nutzt du nur selten und lohnen daher nicht. Ein Keller ist ebenfalls teuer und geht mit mindestens 50.000 Euro extra. Ein ebenerdiger Hauswirtschaftsraum langt in der Regel vollkommen. Auch eine Garage (20.000 Euro) kannst du mit einem Carport (4.000 Euro) ersetzen.
Das Reihenhaus ist der günstigste Haustyp
Sparen beim Hausbau #3: Bauträger vs. Architekt
Beim nächsten Tipps musst du vergleichen, was dir besser kommt: Bauträger oder Architekt. Bauträger bieten dir alles aus einer Hand. Sprich: Grundstück sowie Haus. Dieses allerdings als Standard. Jede Abweichung kostet daher extra. Bevor du einen Vertrag unterschreibt, lass’ die Baubeschreibung daher unbedingt von einem Sachverständigen checken. Stell’ sicher, dass alle Arbeiten im Detail aufgeführt sind. Besonders, was die Technik betrifft. Kläre zudem vorher, wer zusätzliche Kosten übernimmt.
Du hast bereits ein Grundstück? Dann ist ein Architekt interessanter. Doch auch hier gilt: Leg’ vorher genau dein Budget fest. Nur so kann der Architekt „kostensparend“ planen. Heißt: Quadratisch und praktisch, Sattel- oder Flachdach, keine Erker, keine Gauben. Dann ist das Architektenhaus auch nicht teurer als eines von der Stange.
Sparen beim Hausbau #4: Haustyp
Tipp Nummer vier kann viel sparen – oder viel kosten. Und zwar der Haustyp. Das größte Sparpotenzial verspricht das Reihenhaus. Freilich kein Wunder. Das Reihenhaus ist ein Serienhaus, benötigt die wenigste Fläche und außerdem die wenigsten Materialien. Weil das Reihenhaus direkt an ein anderes (Reihen)Haus baut. Das macht den Haustyp außerdem energetisch günstiger, da weniger Außenwände nötig sind. Ähnlich schaut es beim Doppelhaus aus.
Am teuersten ist dagegen ein freistehendes Haus. Dieses braucht mehr Fläche, somit ein größeres Grundstück. Sowie obendrein mehr Material. Eine Alternative wäre ein Bungalow. So sparst du beim Hausbau den Platz für ein Treppenhaus und hast mehr Wohnfläche.
Sparen beim Hausbau mit Eigenleistung
Sparen beim Hausbau #5: Innenausstattung
Weiter geht es mit der Innenausstattung. Gerade diese bietet beim Hausbau viele Möglichkeiten zum Sparen. Zum Beispiel mit den Steckdosen. In der Regel reichen zwei pro Wand. Ebenfalls sparen kannst du bei den Armaturen im Bad. Unter Putz installiert schauen diese zugegeben besser aus. Das aber kostet und ist bei Reparaturen aufwändig. Schließlich musst du die ganze Wand aufstemmen.
Sparen beim Hausbau #6: Eigenleistung
Sparen – richtig sparen – kannst du mit Eigenleistung. Denn Handwerker sind mittlerweile immens teuer. Jede Stunde in Eigenleistung spart dir somit bares Geld. Aber: Übernimm dich nicht. Mach’ nur Aufgaben, die du zeitlich und fachlich schaffst. Das sind meist typische Arbeiten zum Ende der Bauphase. Streichen, tapezieren, fliesen, Boden verlegen.
Apropos: Sämtliche Eigenleistungen solltest du mit dem Bauunternehmen absprechen – per Vertrag. Die Gutschrift musst du in der Regel allerdings verhandeln. Auch bei der Bank kommt Eigenleistung an. Bis zu 15 Prozent kann dir die „Muskelhypothek“ bringen. Das macht die Baufinanzierung deutlich günstiger.
Sparen beim Hausbau #7: Förderung
Zuletzt sind öffentliche Förderungen interessant. Zum Beispiel bei der KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Bei dieser bekommst du Zuschüsse und Förderdarlehen mit niedrigen Zinsen für klimafreundliche Neubauten. Sowie für Wohneigentum für Familien.
Wichtig: Beantragen musst du solche Förderungen vor Baubeginn. Ebenfalls wichtig: Die Förderung bekommt nur, wer strenge Nachhaltigkeitsstandards befolgt. Diese bedeuten wieder Mehrkosten. Kalkuliere also genau, ob sich das lohnt.
Fazit zum Sparen beim Hausbau
Fazit: Sparen beim Hausbau ist möglich. Du musst nur schauen und bereit für Kompromisse sein. Wie bei der Lage, beim Wohnraum oder Haustyp. Unterm Strich muss der Traum vom Eigenheim aber nicht teuer sein.
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