Tempolimit im Ausland: Limits, Ausnahmen, Bußgelder

Tempolimit? In Deutschland wird dieses oft diskutiert. Dabei sind deutsche Autobahnen – weil eben ohne Limit – in Europa einzigartig. Doch wie hoch ist das Tempolimit im Ausland?

Ein Geschwindigkeitslimit auf deutschen Autobahnen gibt es in der Regel nicht. Zwar ist ein solches alle paar Jahre immer wieder im Gespräch. Doch diese Bastion scheint für hiesige Politiker – auch dank einer starken Lobby – uneinnehmbar. Ganz anders im Ausland. Einzig die britische Isle of Man kann mit der Bundesrepublik mithalten. Weil es auf dieser ebenfalls kein Limit gibt. Und sonst? Schauen wir uns mal das Tempolimit in Europa bzw. überhaupt im Ausland an. Diese zu kennen, ist gut. Denn Verstöße können böse teuer ausfallen.

Tabelle Tempolimit in Europa

In Europa steht Deutschland – mit der genannten Ausnahme der Isle of Man – jedenfalls allein da. Wie schnell du auf Autobahn, Schnell- und Landstraße (außerorts) sowie innerorts fahren darfst, verrät dir die Tabelle.

Tempolimit im Ausland: Ausnahmen

Mitunter gelten allerdings lokale oder nach Jahres- und sogar Tageszeit andere (meist strengere) Limits. So darfst du in der Region Wallonien außerorts 20 km/h schneller fahren als im Rest Belgiens. Also 90 statt nur 70 km/h. Eine weitere lokale Ausnahme: die typischen Transit-Autobahnen in Österreich. Auf der Tauern-Autobahn gelten zwischen 22:00 abends sowie 5:00 morgens 110 km/h. Auf der Brenner-Autobahn generell 110 km/h. Dieses Tempolimit gilt auch im italienischen Südtirol (Brenner – Bozen Süd). Ansonsten sind auf Autobahnen in Österreich bzw. Italien in der Regel 130 km/h erlaubt.

Selbst das Alter des Fahrers kann eine Rolle spielen. Oder, wie lange du deinen Führerschein besitzt. Denn für Fahranfänger gelten in vielen Ländern Sonderregelungen. Hast du deinen Führerschein noch keine drei Jahre, darfst du in Frankreich maximal 110 statt 130 km/h auf der Autobahn fahren. Sowie 100 statt 110 km/h auf der Schnellstraße.

In Kroatien gilt für Fahrer unter 25 Jahren 80 km/h auf der Landstraße, 100 km/h auf Schnellstraßen und 120 km/h auf der Autobahn.

Innerorts gilt meist Tempo 50

Innerorts gilt in Europa hingegen fast überall Tempo 50. Denn es gibt durchaus wieder lokale Ausnahmen. Zum Beispiel Spanien. Die Iberer drosselten erst 2021 das Tempo in der Stadt auf 30 km/h. In Einbahnstraßen sind sogar nur 20 km/h erlaubt. Ein solches „City-Limit“ gilt ebenfalls in Brüssel (Belgien) oder Graz (Österreich). Polen geht wieder den anderen Weg. Sind am Tag innerorts 50 km/h erlaubt, sind es in der Nacht sogar 60 km/h.

Litauen und Estland sowie Finnland schrauben wiederum im Winter die Tempolimits runter. Schweden dagegen schreibt gar kein Limit vor, sondern setzt auf Beschilderung. Entsprechend solltest du auf diese achten. Davon ab gelten für Motorräder, Gespanne und Wohnmobile außerorts meist eigene – soll heißen: strengere – Limits.

Tempolimit im Ausland: hohe Bußgelder

Zum Schluss ein guter Rat: Halt’ dich an die Tempolimits im Ausland. Denn teilweise drohen empfindliche Geldbußen. Bist du in Norwegen um 20 km/h zu schnell, kostet das 585 Euro Strafe. Und zwar mindestens. Italien ist billiger, dennoch kosten dich auch hier 20 km/h 175 Euro. Wobei italienische Bußgelder von der Tageszeit abhängen. Verstöße in der Nacht sind drei Mal so teuer.

Apropos: Aussitzen kannst du die Strafe in der Regel nicht. Denn Bußgelder aus dem (EU)Ausland sind auch bei uns in Deutschland vollstreckbar. Zwar nicht aus allen EU-Ländern, aber aus den meisten. Nimm also besser den Fuß vom Gas. Dann bleibt auch mehr Geld in der Reisekasse.

Quellen: ADAC, ACV